Zutatenübersicht:

Fleisch und tierische Erzeugnisse

Frisches [Tierart]fleisch, z.B. frisches Lammfleisch, frisches Entenfleisch

Sortenreines Muskelfleisch  


Frisches Fleisch, Frisches Geflügel

Ohne Angabe der Tierart handelt es sich um nicht unbedingt sortenreines Muskelfleisch. Es handelt sich um eine wertige Proteinquelle, die allerdings wenig transparent oder gar allergikerfreundlich deklariert ist. 

 

Frisch zubereitetes Fleisch, z.B. „frisch zubereitetes Hühnchenfleisch“ Frisch zubereitetes Fleisch („freshly prepared meat“ FPM) in der Zutatenliste, ist eine relativ neue Erfindung der Futtermittelindustrie[5]:
 
Es handelt sich bei dieser Bezeichnung um ein feuchtes Fleischkonzentrat, das durch Pasteurisieren, Zentrifugieren und Vakkumverdampfung einen konzentrierten Protein- und Fettgehalt aufweist und gefroren oder gefriergetrocknet werden kann. Durch den geringeren Wasseranteil lässt es sich besser in Trockenfuttern verarbeiten.
 
Auf der immerwährenden Suche nach neuen Zutaten und Alternativen zu den bei Endkunden unbeliebten Fleischmehlen taufte man diese aufwändig prozessierte Zubereitung sehr irreführend als „frisch zubereitetes Fleisch“. Das soll offensichtlich den Wunsch der Verbraucher nach „frischen“ Zutaten und hohem Fleischanteil bedienen.
 
FPM ist keineswegs zwangsläufig eine schlechte Zutat, aber eben auch nicht mehr wirklich um echtes frisches Fleisch.


Frisches [Tier], z.B. frisches Huhn, frisches Kaninchen, frisches Wild Enthält nicht unbedingt frisches Fleisch, sondern kann u.a. aus Muskelfleisch, aber auch aus Innereien und bestimmten Nebenerzeugnissen bestehen


Tierische Nebenerzeugnisse 


Speck, Bacon und Wurstwaren

Wurstwaren weisen weisen oft kein günstiges Nährstoffspektrum auf und sind zu salzig oder fettreich für Hunde. Statt als tägliche Zutat im Hundefutter kann man dem Hund lieber ab und an mal mit entsprechende Leckerchen oder Tischresten eine Freude machen.
 
Einige Billig-Hundefutter werden „mit Bacon-Geschmack„, „mit Speckaroma“ oder „mit Schinkenaroma“ beworben. Das bedeutet, dass tatsächlich auch nur künstliche Aromastoffe enthalten sein müssen!


Fleisch und tierische Nebenerzeugnisse ohne genaue Angaben

„Fleisch und tierische Nebenerzeugnisse (Innereien, u.a. vom Schwein)“
 
„Fleisch und tierische Nebenerzeugnisse (60%, u.a. 4% Geflügel, 4% Rind)“ 

 

Fleisch und tierische Nebenerzeugnisse mit klaren Angaben

„Fleisch und tierische Nebenerzeugnisse (Wildherzen, -fleisch, -leber, -pansen und -lunge)“
 
„Fleisch und tierische Nebenerzeugnisse (10 %, davon 40 % Lammfleisch, 60 % Lammpansen)“


Tiermehl und Fleischmehl 


[Tierart]fleischmehl, z.B. Rindfleischmehl, Hühnchenfleischmehl

Dieser Begriff bezeichnet das erhitzte, getrocknete, gemahlene und entfettete sortenreine Muskelfleisch der angegebenen Tierart. Diese getrockneten Protein tauchen durch den geringeren Gewichtsanteil oft erst an zweiter oder dritter Stelle in der Deklaration auf, sind aber hochwertige Eiweißlieferanten.


[Tierart]mehl, z.B. Truthahnmehl, Putenmehl 


[Tierart] (getrocknet=dehydratisiert), z.B. Lamm (dehydratisiert) 


[Tierart]protein, z.B. Wildschweinprotein, dehydriertes Hühnerprotein, Rinderprotein (getrocknet)

Hier verbergen sich erhitzte, getrocknete, gemahlene und entfettete sortenreine Schlachtabfälle einer bestimmten Tierart, u.a. Muskelfleisch, kann aber auch aus  Innereien und bestimmten Nebenerzeugnissen bestehen.


Veraltet: Tiermehl, Fleischmehl 


Neu: Verarbeitetes tierisches Protein, Getrocknetes Protein, tierisches Protein (dehydratisiert), tierisches Protein, Trockenprotein, tierisches Eiweiß (hydrolysiert)

Hier verbergen sich erhitzte, getrocknete, gemahlene und entfettete Schlachtabfälle von verschiedenen Tierarten, inkl. Muskelfleisch, Innereien und bestimmten Nebenerzeugnisse.


Fleischknochenmehl, Fleisch- und Knochenmehl, Knochenmehl 

 
Blutmehl, Hämoglobinpulver 


Lebermehl, z.B. getrocknete Hühnerleber 


Hydrolysiertes Federnmehl, z.B. Gänsefedermehl

Werden nur einzelnen Bestandteile von Tierkörpern verwendet, kann daraus reines Blut-, Knochen, Federn- oder Organmehl gewonnen werden. Im kleinen Rahmen können diese Zutaten das Nährstoffprofil des Hundefutters ergänzen.
 
Vor allem Federnmehl dient als Grundlage für viele Allergikerfutter und Ausgangsbasis für Ausschlussdiäten. Denn hydrolysiertes Federnprotein (Keratin) ist ausreichend verdaulich, birgt aber wenig allergenes Potential.


Gelatine


Gelatine, Gelatinehydrolysat, Gelatinepulver 


Proteine aus der Gelatinegewinnung


Tierfett 


Tierfette und -öle, Tierische Fette

Tierische Fette werden als Nebenprodukt bei der Entfettung von Fleischmehlen abgeschöpft oder durch chemische (Raffination) oder physikalische (Zentrifugieren, Pressen, Erhitzen) Verfahren aus dem Tiergewebe gelöst.
 
Tierfett ist im Allgemeinen für Hunde gut verdaulich, aber bei diesem groben Überbegriff kann es sich um alle möglichen Nebenprodukte aus der Tierverwertung handeln.


Grieben, Griebenmehl (Reste von entfettetem Unterhautgewebe)

Als Grieben bezeichnet man die protein- und kalorienreichen Gewebereste, die nach der Extraktion von Fett übrig bleiben.


Geflügelfett, Hühnerfett, Rinderfett, Schweinefett  


Nierenfett, Talg, Schmalz

Hühnerfett und Lammfett gelten als gute tierische Fette und Lieferanten für ungesättigte Fettsäuren. Aber auch andere Tierfette machen in vielen Hundefuttern einen Großteil der des Kaloriengehalts aus. Da Fett die Schmackhaftigkeit des Hundefutters erhöht, können Hersteller verleitet sein mehr Fett als nötig einzusetzen.


Milchprodukte 


Milch und Molkereierzeugnisse, Molkenpulver, Milcheiweiß, Kasein

Frische Milchprodukte werden in Fertigfuttern kaum eingesetzt. Und Trockenmilchprodukte aus Nebenerzeugnisse aus industriellen Milchverarbeitung wie Molke enthalten viel mehr Milchzucker als im Hundefutter angemessen ist. 


Kolostrum (entkaseiniert)

Als Kolostrum wird in der Industrie die Rindermilch in den ersten fünf Tagen nach dem Kalben bezeichnet. Diese Erstmilch soll das Neugeborene durch mütterliche Immunproteine passiv mit Immunität gegen Krankheitserreger ausrüsten. Wegen der anderen Nährstoff-Zusammensetzung darf Kolostrum nicht als Milch vermarktet werden.
 
In der Nahrungsergänzungs-Szene werden allerhand wissenschaftlich nicht haltbare Health Claims rund um angebliche positive Funktionen von Kolostrum auf den Körper gemacht. Man darf eine spezielle Wirkung auf den Hund und entsprechende Behauptungen also stark anzweifeln.

 

Eiprodukte

 

Trockenei, Volleipulver, gekochte Eier, Eiprotein, Eipulver, Eier und Eierzeugnisse


Eierschalen (Calcium)

Insektenprotein 


Insektenprotein, Insektenmehl, Insekten, Insektenproteinmehl  


Schwarze Soldatenfliege


Fisch und Weichtiere

[Fisch] (MSC zertifiziert), z.B. Frischer Weißfisch (MSC zertifiziert)  


Kabeljau/Dorsch, Thunfisch, Sardine, Kap-Seehecht, Makrele, Stöcker, Atlantischer Lachs, Regenbogenforelle, Nordseehering, Sprotte


Stör, Dorade, Goldbrasse, Wolfsbarsch, Bachforelle, Seeforelle 



Weißfisch

Im Fischratgeber des WWF findest Du Informationen zu allen Fischarten und ihrer ökologischen Situation. Denn selbst bei gutem Nährstoffgehalt und der Futterindustrie als nebensächlichem Abnehmer sollte m.M. nach im Hundefutter keine Fische landen, die kurz vor der Ausrottung stehen.
 
Als Weißfisch werden in der Anglersprache eine ganze Palette an hell-fleischigen Fischen zusammengefasst, u.a. Dorsche, Plattfische, Pangasius, Kabeljau, Alaska-Seelachs, Seehechte, kleine Karpfenfische. Viele Weißfische gelten als überfischt und im Bestand gefährdet.
 
Das Zertifikat des Marine Stewardship Council soll die Umweltverträglichkeit von marinen Produkten garantieren. Allerdings steht die Organisation im Verruf keine zuverlässige Nachhaltigkeit zu gewährleisten und sehr industriefreundlich zu entscheiden. Im Zweifel hilft auch hier der
Fischratgeber des WWF.


Fischöl

Fischöl wird gern als Nahrungsergänzungsmittel genutzt und soll wertvolle mehrfach ungesättigte Fettsäuren liefern. Die sehr vage Bezeichnung „Fischöl“ sagt allerdings wenig über den tatsächlichen Ursprung oder Nährstoffgehalt aus. Dann lieber selbst gutes Futteröl zu den Mahlzeiten anbieten!
 
Mal abgesehen von den ökologischen Aspekten sind vor allem die fetten Kaltwasserfische Sardellen, Dorsch, Kabeljau, Thunfisch, Lachs, Makrelen oder Hering gute Lieferanten für wertiges Fettsäuren. 


Fisch, z.B. Forelle  

 
Trockenfisch, z.B. getrockneter Hering


Fischprotein, z.B. Lachsprotein  


Frischer Fisch, z.B. frische Bachforelle, [Fisch] (fangfrisch tiefgefroren) 


[Fischart]mehl, z.b. Forellenmehl, Heringmehl 


[Fischart]protein, z.B. Lachsprotein, Heringprotein

Zur Erzeugung von Fischmehlen und Fischprotein werden Fischreste und ganze Fische direkt fangfrisch oder als Nebenerzeugnis der Speisefisch-Verwertung verwendet. Als ergänzende Zutat im Hundefutter kann Fischprotein oder frischer Fisch abseits von ökologischen Bedenken durchaus ein gutes Spektrum an Aminosäuren liefern.


Fischmehl, Fischmehl aus Meeresfischen, Seefisch, Fischprotein 


Fisch und Fischnebenerzeugnisse, Fischerzeugnisse

Fischmehl stammt aus Resten der Fischverarbeitung und Nebenerzeugnissen aus Wassertieren. Hochseefischerei ausschließlich zur Gewinnung von Fischmehl ist allerdings nach dem BSE-Skandal erlaubt worden und stellt ein ökologisches Problem dar.
 
Und die Verwendung von Konservierungsmitteln und synthetischen Antioxidationsmitteln, um marine Erzeugnisse für den langen Transport haltbar zu machen, steht stark im Verruf ein Gesundheitsrisiko für Mensch und Tier darzustellen (z.B.
Ethoxyquin, BHA, BHT, Propylgallat).
 
Problematisch daran ist vor allem, dass diese Stoffe nicht auf der Hundefutterpackung deklariert werden, da sie über die Zutaten in der Rezeptur landen und nicht vom Futterhersteller zugesetzt werden.


Meeresfrüchte und Schalentiere


Weich- und Krebstiere

Hier können sich Nebenerzeugnisse aus der Verarbeitung von Meereswürmern, Muscheln, Schnecken, Kalmar, Tintenfisch oder Seesternen oder Beifang aus der Fischerei verbergen. Diese Zutat kann durchaus wertige Nährstoffe liefern, wird aber nur selten in nenneswerten Mengen eingesetzt.

Garnelen 
Meeres-Zooplankton(Krill, gemahlen) liefert Eiweiß, Vitamine, Glucosamin und mehrfach ungesättigte Fettsäuren

Krustentierschalen, Muschelextrakte, Krustentierhydrolysat
Quellen für Glucosamin

Grünlippmuschelfleischmehl, Grünlippmuschel, Perna canaliculus, Grünlippmuschelextrakt

Quelle für Glykosaminoglykane (GAG), die zusammen mit Glucosamin und Chondroitin bei Gelenkverschleiß helfen sollen. Die Datenlage zu den klinischen Effekte dieser Substanzen sind allerdings durchwachsen.


Algen


Algenkalk, Maerl-Kalk

Als Algenkalk bezeichnet man Ablagerungen von Rotalgen und anderen Kalkalgen. Dieses calciumhaltige Pulver enthält verschiedene Spurenelemente wie Bor oder Jod und kann in kleinen Mengen nützlich im Hundefutter sein. Bei Hunden mit Neigung zu Nierensteinen sollte man wohl eher das Futter wechseln.

Kelpalge, Seetang

Sehr jodreich, kann aber auch nur wegen der Alginate als natürliches Geliermittel enthalten sein. kann Cadmium enthalten und sollte daher nicht langfristig in großen Mengen verfüttert werden.


Meeresalgen, Seealgen, Seealgenmehl, Algen


Ascophyllum nodosum, Knotentang

Ebenfalls sehr jodhaltig und reich an Alginaten. Überbegriffe wie „Algen“ sollte man hinterfragen, denn längst nicht jede Alge bietet einen Mehrwert für den Hund.

Spirulinapulver, Spirulina, Mikroalgen

Spirulina ist immer mal wieder der letzte Schrei in der Nahrungsergänzungs-Szene. Allerdings fehlen wirkliche Nachweise zum besonderen Nährwert dieser Cyanobakterien.
 
Spirulina wird wegen ihrem für Algen hohen Proteingehalt beworben, was sich allerdings bei den üblichen Verwendungsmengen von <1 % im Hundefutter nicht bemerkbar machen dürfte. Und auch das beworbene Chlorophyll findet man (offensichtlich) in jeder beliebigen grünen Blattpflanze.

Getreide und Getreideerzeugnisse

Getreide, Cerealien, Getreideflocken, Getreidemehl, Getreideprotein, gemahlenes Getreide, Vollkorngetreide, Getreidemehl aus geschälter Saat, Getreidefuttermehl, Getreideschälkleie, Getreidegrieß, Getreideklebermehl, Getreidegrütze, Getreidekeimfutter ,Getreidekleberfutter, Getreidegrießkleie, Getreidekleie, Getreideschrot, Getreidestärke, Getreidefaser, Getreidekleber, Getreide (geschält), Getreidemalzmehl, hydrolisierte Stärke


Bäckereierzeugnisse, Pasta, Nudeln, Teigwaren


Weizenstärke, Dinkel, Weizen, Weizenvollkorn, Weizenflocken, Weizenmehl, Weizenfuttermehl, Weizengrieß, Weizenkleie, Weizengrießkleie, Weizenstärke, flüssige Weizenstärke


Weizenprotein, Weizenkleber, Weizengluten, Weizenkleberfutter, Vitalweizenkleber, Weizenproteinkonzentrat, Weizenschlempe, Weizentreber, Weizenkeimkuchen


Weizenkeime und Weizenkeimöl liefern wertvolle Nährstoffe! Denn Weizenkeime sind der wertvolle Teil des Korns, aus dem der Keimling wächst. Während die faser-, gluten- und stärkehaltigen Bestandteile des Weizen einen Großteil des Korns (>95 %) ausmachen, sind in den winzigen Keimen alle wichtigen Vitamine, Fettsäuren und Mineralstoffe enthalten.


Dinkel, Dinkelkleie, Dinkelfuttermehl


Maiskeimfutter und Maiskeimkuchen bestehen u.U. aus den Resten, die nach der Ölgewinnung übrig bleiben, und variieren im Nährstoffgehalt.


Maisstärke, Mais, Vollkornmais, gemahlener Mais, Maisflocken, Maismehl, Maisfuttermehl, Maisgrieß, Maisschrot, Maisstärke, flüssige Maisstärke, Maiskleie, Maisgrießkleie


Maisprotein, Maiskleber, Maisklebermehl, Maiskleberfutter


Maiskeime und Maiskeimöl können wertvolle Nährstoffe liefern. Maiskeime im Tierfutter dürfen allerdings mit Mehlrückständen und Teilen der Schalen vermischt sein.


Weißer Reis, Reis, Reisflocken, Reismehl, gemahlener Reis, gekochter Reis, Bruchreis, Quellreis, Reiskeimkuchen, Reisfuttermehl, Puffreis, Braureis


Reisprotein, Reiseiweiß


Naturreis, ungeschälter Reis, Vollkornreis, brauner Reis, Reiskeime, Reiskleie


Hafer, Haferflocken, Hafervollkorn, Haferflocken, Hafermehl, Haferkleie, Haferschälkleie, Haferfuttermehl, gepuffter Hafer, entspelzter Hafer (Hafergrütze), Haferfaser, Haferspelzen


Haferprotein


Hirse, Sorghum, gelbe Hirse, weiße Hirse


Sorghumfutter, Sorghumprotein


Gerste, Vollkorngerste, Gerstenflocken, Gerstenmehl, Gerstenfasern, Gerstenfuttermehl, Gerstenkleie, flüssige Gerstenstärke, Braugerste


Gerstenprotein, Gerstenschlempe


Roggen, Roggenmehl, Roggenfuttermehl, Roggenfutterkleie, Roggenkleie


Roggenprotein, Roggenkleber, Roggenkleberfutter


Pseudogetreide


Buchweizen, Buchweizenschälkleie, Buchweizenmehl, Buchweizenfuttermehl


Amarant, gepuffter Amarant


Quinoa, Quinoaflakes, Quinoaflocken, Quinoasaat-Extraktionsschrot


Chiasaat, Chia, Chiasamen


Chiaöl

Pflanzen und pflanzliche Nebenprodukte

Pflanzliches Eiweiß, Pflanzenproteinisolat, pflanzliche Eiweißextrakte, vegetarisches Proteinextrakt, vegetarisches Eiweißhydrolysat, pflanzliche Eiweisserzeugnisse, pflanzliche Eiweissextrakte, Isolat aus pflanzlichen Proteinen


Mit solchen Überbegriffen behält der Hersteller es sich vor je nach Kosten und Verfügbarkeit verschiedene Pflanzenproteine je nach Charge einzusetzen. Hier können sich Getreideprotein, Gluten, Sojaprotein oder andere Hülsenfrüchte zu verwenden.


Pflanzliche Gelatine

Hinter diesem Begriff können sich diverse Geliermittel verbergen, z.B. Pektin, Johannisbrotkernmehl, Agar-Agar, Alginate oder diverse quellende Zuckerverbindungen, die man allesamt aber auch eigentlich offen deklarieren könnte…


Pflanzenfaser liefert unlösliche Ballaststoffe, die nur einen kleinen Bruchteil am Hundefutter ausmachen sollten. Hohe Faseranteile findet man vor allem in kalorienarmen Light-Futtern, um die tägliche Futtermenge künstlich aufzublähen und für mehr Sättigung zu sorgen (und gleichzeitig die Einnahmen des Herstellers zu steigern). Zu viel unlösliche Faser resultiert in zu großen Kotmengen.
 
Was mich aber wirklich ärgert, ist mal wieder die liberale Deklaration: Hier können sich Grasmehl, Heu, Spelzen, allerhand Nebenerzeugnisse, Cellulose, etc. verbergen. Meist handelt es sich wohl um einen Deckmantel für die bei vielen Hundehaltern unbeliebten Zuckerrübenschnitzel.


Flüssige Pflanzenstärke (v.a. in Snacks)

Nicht-verdaubare Stärke dient in der Ernährung als Faserstoff, soll aber vor allem soften Leckerchen als Bindemittel die richtige Struktur verleihen. Verdaubare Stärke hingegen dient als zuckerhaltiger Energielieferant und kann in flüssiger Form v.a. als Nebenerzeugnissen der Getreideverarbeitung entstehen.
 
Die intransparanete Deklaration macht es unmöglich den genauen Sinn nachzuvollziehen. Allerdings gibt es sicherlich gesündere Zutaten in Hundekeksen.


Pflanzenfett, Pflanzenöl, Pflanzenölfraktionen

Auch hier hält der Hersteller sich offen verschiedene Quellen oder Nebenerzeugnisse der Pflanzenverarbeitung zu nutzen. Wenn das Pflanzenfett nicht genau angegeben wird, scheint es sich um kein hochwertiges Öl zu handeln!


Pflanzliche Nebenerzeugnisse

Hier können alle möglichen Reste der Verarbeitung von Pflanzen landen: Pressrückstände, gebrauchte Pflanzenöle aus der Lebensmittelindustrie, Schalen, Stroh, Abfälle, etc.


Trester, Pulp, Kuchen, Expeller, Presschnitzel, Schnitzel


Traubenkernexpeller, Apfeltrester, Traubentrester, Zitrustrester, Tomatentrester, Tomatentreber, Karottentrester


Die faserreichen Pressrückstände nach der Extraktion von Öl oder Saft werden je nach Pflanzenart als Trester, Treber, Pulp, Pülpe, Kuchen, Expeller oder Schnitzel bezeichnet.
 
Abhängig vom Ausgangsmaterial können diese Reste noch viel Protein oder Zucker enthalten und als Geschmacksverstärker eingesetzt werden, so zum Beispiel bei den berüchtigten Zuckerrübenschnitzeln.
 
In kleinen Mengen als Ballaststoff mag so eine Zutat sinnvoll sein, als Lieferant für Nährstoffe erinnert diese Zutat mehr an Nutztierfutter und ist eine Schande für teuer vermarktetes Hundefutter.


Hülsenfrüchte


Erbsen, gelbe Erbsen, Erbsen (getrocknet), dehydrierte Erbsen, Felderbsen, Erbsenmehl


In kleinen Mengen ein gesunder Lieferant für Nähr- und Ballaststoffe. In großen Mengen vermutlicher eher als pflanzliches Eiweiß beigemengt. Soll in vielen getreidefreien Hundefuttern als Quelle für Kohlehydrate dienen.


Erbsenstärke, Erbsenflocken


Erbsenstärke wird neben Kartoffel häufig in getreidefreien Hundefuttern als Energielieferant eingesetzt.

 

Erbsenprotein


Isoliertes Erbsenprotein mit mäßiger Qualität für die hündische Verdauung.

 

Erbsenfasern, Erbsenkleiemehl


Erbsenfaser besteht grundlegend aus den Hülsen und Schalen, die nach der Verarbeitung übrig bleiben.

 

Kichererbsen


Rote Linsen


Kichererbsen und Linsen dürfen auch vom Hund nur eingeweicht und gekocht gegessen werden, was als Zutat in einem Fertigfutter ja gegeben ist. Linsen und Kichererbsen bilden durch ihren Gehalt an essentiellen Aminosäuren die Grundlage vieler veganer Hundefutter.

 

Grüne Bohnen, dehydrierte grüne Bohnen


Grüne Bohnen liefern Kohlehydrate und pflanzliches Eiweiß. Bohnen verursachen allerdings bekanntermaßen Blähungen.

 

Alfalfa, Luzerne, getrocknete Luzerne


In kleinen Mengen ein Lieferant für wertvolle Mikronährstoffe und ab und an als Superfood vermarktet. In der vorderen Hälfte der Zutatenliste kann Luzerne/Alfalfa aber auch als pflanzliches Füllprotein dienen.
 
Der im Internet verbreitete Irrglaube Alfalfa sei giftig für Hunde ist unwahr und scheint sich auf Ausnahmefälle nach Aufnahme großer Mengen zu beziehen.


Johannisbrot, Johannisbrotmehl, Johannisbrotschrot (getrocknet), Johannisbrotschrot


Die Früchte des Johannisbrotbaums (Carob) liefern Protein und Faser, werden im Hundefutter aber hauptsächlich als Binde- und Geliermittel verwendet (als Zusatzstoff E 410 zugelassen).


Soja


Sojamehl, Sojabohnenmehl


Gemahlener Pressrückstand der Sojabohnen nach Extraktion des Sojaöls

 

Sojaproteinisolat (hydrolysiert), dehydriertes Sojaprotein


Konzentriertes Protein aus der Sojabohne

 

Sojaöl, Sojabohnenöl


Sojaöl enthält variierende Anteile ungesättigter Fettsäuren, u.U. aber auch Phytoöstrogene und ist deshalb bei Hundehaltern unbeliebt, obwohl es scheinbar problemlos in vielen Futtermitteln eingesetzt wird.


Obst


Früchte


Apfelfaser, Äpfel, getrocknete Äpfel, getrockneten Apfelwürfel


Apfeltrester, getrocknete Apfelschnitzel


Birne


Pflaume


Hagebutten


Sanddorn


Beerenobst im Hundefutter:
Apfelbeere, Aronia, Aronia (getrocknet)


Blaubeere


Cranberrys, Cranberrypulver
 

Gojibeere
 

Heidelbeeren
 

Himbeeren
 

Preiselbeeren, Preiselbeeren (getrocknet)
 

Schwarze Johannisbeere, getrockneter schwarze Johannisbeere


Südfrüchte im Hundefutter:
 

Ananas
 

Papayapulver
 

Mango
 

Kochbanane, Kochbanane (getrocknet)
 

Banane
 

Granatapfel, getrockneter Granatapfel
 

Melone (enthält Lykopen, einen natürlichen roten Farbstoff)
 

Cantaloupe-Melone-Extrakt


Zitrusfrüchte im Hundefutter:
 

getrocknete Süßorange
 

Grapefruitextrakt
 

Fruchtfleisch aus Zitrusfrüchten
 

Zitrustrester


Gemüse


Gemüse, Gemüse (extrudiert), Gemüsemix
 

Gemüse (u.a. 4% davon eine Kombination aus Karotten, Erbsen und Spinat)


Hinter solchen ungenau deklarierten Überbegriffen können sich alle Erzeugnisse aus der Verarbeitung von Gemüse verbergen. Das muss nicht schlecht sein, aber ermöglicht es dem Hersteller hier auch je nach Angebot wechselnd Pflanzenprotein aus Hülsenfrüchten oder andere wenig beliebte Zutaten wie Kartoffel oder Soja zu verbergen.


Mohrrübe, Karotten, getrocknete Möhren, Karottenstückchen, dehydrierte Karotten
 

Gemüse (Karotten)
 

Karottentrester


Gegart leicht verdaulich, enthält Pektine und Zucker


Süßkartoffeln
 

Kürbis
 

Pastinake, Pastinakenstückchen (getrocknet)
 

Zucchini, Zucchini (gefroren)


Gegarter Kürbis und die eng verwandte Zucchini werden schon immer bei Verstopfung empfohlen, um die Portion mit Ballaststoff anzureichern. In der Rohfütterung sind Kürbis und Süßkartoffel wegen ihres angenehmen Geschmacks bei Hunden sehr beliebt. Und im Fertigfutter liefern sie verdauliche und unverdauliche Kohlehydrate und Mikronährstoffe.
 
Pastinaken sind ebenfalls sehr stärkereich und können alternativ zu Getreide als Energielieferant eingesetzt werden.


Rote Bete
 

Paprika
 

Tomate,Tomate (getrocknet), Tomatenmark (getrocknet), erntefrische Tomaten, Tomaten
 

Tomatentrester, Tomatentreber


Tomaten im Hundefutter werden oft als Trockenpulver eingesetzt, weil sie den natürlichen roten Farbstoff Lycopin (Lykopen) liefern (Lebensmittelfarbstoff E 160d), der zugleich antioxidativ wirkt. Auch Paprika liefert durch seine verschiedenen Carotinoide verschiedene natürliche Farbstoffe. Und Rote Bete-Saft dient ebenfalls dazu das Futter rot zu färben.
 
Natürlich bringen Farbstoffe im Hundefutter keinen Nutzen für den Hund. Aber wenn sich Hundefutter ganz ohne Farbstoffe schlecht vermarkten lässt, dann nehme ich lieber Pflanzenfarbstoffe als bedenkliche synthetische Farbstoffe in Kauf.


Broccoli
 

Lauch (getrocknet)


Zwiebelgewächse enthalten Schwefelverbindungen, die zu Blutarmut führen. In Kleinstmengen verabreicht muss man sich keine Gedanken machen, hier können Lauch und Schnittlauch als Faser verfüttert werden.
 
Auch Kohlsorten im Hundefutter werden in solchen Kleinstmengen als Faser-Lieferanten verwendet, dass man nichts zu befürchten hat.

 

Mangold
 

Spinat, getrockneter Spinat, Spinatpuder


Spinat und Mangold liefern viele Mikronährstoffe und erden deshalb auch gelegentlich als Superfoods angepriesen. Allerdings enthalten beide Gemüsesorten Oxalsäure, was bei einigen Spezialdiäten (Nierensteine) beachtet werden muss.


Früchte, Saaten und Pflanzenöl


Saaten
 

Pflanzliche Öle und Fette


Hinter diesen Begriffen kann sich mal wieder alles verbergen und man muss davon ausgehen, dass der Hersteller sich hier lieber Optionen offen halten oder lieber verbergen möchte, was in seinem Futter landet.

 

Distelöl
 

Nachtkerzenöl
 

Borretschöl
 

Olivenöl
 

Pflanzenöl (Palm, Kokos)


Gute Futteröle liefern essentielle Fettsäuren. Palmöl gilt als ökologisch bedenklich und liefert wie Kokosöl vor allem gesättigte Fettsäuren.


Traubenkernmehl
 

Traubenkernexpeller, Traubentrester


Im Gegensatz zu frischen Trauben gibt es bislang keinen Nachweis dafür, dass die Pressrückstände aus Trauben für Hunde giftig wären. Im Gegenteil, Trester und Traubenkernmehl liefern Ballaststoffe und Mikronährstoffe.


Leinsaat, Leinsamen


Ganze, gewalzte oder gemahlene Samen des Leins. Sehr protein- und fetthaltig mit mehrfach ungesättigten Fettsäuren. Die enthaltenen Schleimstoffe quellen im Darm auf, sollen die Stuhlkonsistenz regulieren und die Verdauung anregen. Zu viel Leinsaat kann allerdings die Verdaulichkeit der Nährstoffe im Futter behindern.
 
In der Schwangerschaft werden Leinsamen nicht empfohlen und bei entzündlichen Magen-Darm-Erkrankungen findet man widersprüchliche Empfehlungen: Die Schleimstoffe sollen darmberuhigend wirken, können aber in großen Mengen ohne ausreichende Flüssigkeitszufuhr zu Darmverschluss führen.
 
In Fertigfuttern sind allerdings i.d.R. unbedenkliche Kleinstmengen (<1 %) enthalten.

 

Raps
 

Rapsöl


Pressrückstände des Raps werden in Hundefuttern ähnlich wie Soja als alternative Eiweißquelle eingesetzt, bieten aber für den Hund sonst kaum ernährungsphysiologischen Nutzen.

 

Hanfmehl



Hanfsamenöl


Die Früchte der Nutzhanf-Sorten enthalten gleichermaßen Eiweiß, Protein und Fette und gelten als gesunde Nährstofflieferanten.

 

Kokosöl, Kokosnussöl
 

Kokosflocken


Kokosnuss gilt unter Hundehaltern als Superfood schlechthin und soll viele positive Wirkungen auf den Hundekörper haben. Dass ein Großteil aller Health Claims rund um die Kokosnuss nicht wissenschaftlich haltbar sind und der Anbau nicht weniger problematisch als der von Palmöl ist, wollen hingegen die wenigsten hören.
 
Kokosnuss riecht lecker, einigen wir uns darauf.

 

Sonnenblumenprotein
 

Sonnenblumenöl


Sonnenblumenöl liefert essentielle Fettsäuren. Aus dem extrahierten Presskuchen kann durch weiter Verfahren das Protein der Sonnenblumenkerne isoliert und als alternative neue Proteinquelle im Hundefutter landen.


Maroni, Maroni (gefroren), Maronimehl


Maroni sind ähnlich wie die Kartoffel sehr kalium- und stärkehaltig und landen überdies hauptsächlich zur Aufwertung von Edel-Rezepturen in der Zutatenliste.


Kartoffeln


Kartoffel, Ackerkartoffel, erntefrische Kartoffeln
 

Kartoffelstärke, Kartoffelmehl, Kartoffelflocken, getrocknete Kartoffel


Kartoffeln sind für viele Hunde bekömmlich, liefern Stärke und Kalium und bilden die Basis vieler Flockenfutter. Und auch in getreidefreien Trockenfuttern werden sie wegen ihrer Stärke eingesetzt.

 

Kartoffeleiweiß, Kartoffelprotein


Kartoffelprotein ist ein Nebenerzeugnis, das durch Extraktion der Kartoffelstärke übrig bleibt. Im Hundefutter liefert es hochwertiges Eiweiß, bietet aber einigen Kritikern zufolge ein gewisses allergenes Potential.


Tapioka (Maniok) 


Maniokstärke, Tapioka (getrocknet), Tapioka


Zuckerrübe


Rübentrockenschnitzel, Zuckerrübentrockenschnitzel, getrocknete Rübenschnitzel, Beet pulp
 

Rübentrockenschnitzel (entzuckert)
 

Rübenfaser



Vitalstoffe & Supplemente

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Zusatzstoffe & sonstige Zutaten

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